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ANWENDUNGS­VERFAHREN – DIE BEIZUNG

Wir informieren Sie auf dieser Seite über die Beizung, eines der Anwendungsverfahren aus dem Bereich der Metall-Chemie. 

Nicht alle Oberflächenverunreinigungen können von den Metalloberflächen in wässrig-alkalischen Entfettungslösungen entfernt werden. Mit dem Grundmetall verbundene anorganische Schichten (z. B. Rost- bzw. Korrosions- und Anlaufschichten) müssen vor der chemischen Oberflächenbearbeitung (Brünieren, Phosphatieren, Färben) entfernt werden. 

Auch bei gehärteten Werkstücken kann eben ein solcher Beizvorgang die Oberflächenaktivität sehr positiv beeinflussen. Bei frisch hergestellten Werkstücken ohne Rost kann das Beizen jedoch meist entfallen.

Das Beizen erfolgt durch kurzes Tauchen der Werkstücke in einer sauren Beizlösung. Da die stark saure Beizlösung nicht in die nachfolgenden Aktivbäder gelangen darf, muss sie in einem nachfolgendem Spülprozess (Kaskadenspülen) abgewaschen werden. Ist das Eindringen von Wasserstoff in das Metallgefüge auszuschließen, so dürfen die Werkstücke nicht gebeizt werden. Hier kann auf andere Verfahren, wie z. B. Strahlen mit Sand oder Glasperlen orientiert werden, um vorhandene Oxidschichten, Zieh- und Walzhaut zu entfernen.

Beim Entrosten und Entzundern von Metalloberflächen sind in vielen Fällen anorganische Beizlösungen zu verwenden, bevor eine weitere chemische Oberflächenbehandlung wie Brünieren, Phosphatieren o. a. stattfinden kann. Dabei ist es sehr wichtig darauf zu achten, dass das Grundmaterial nicht zu stark oder gar nicht angegriffen wird, ohne die Lösegeschwindigkeit der Verunreinigungen negativ zu beeinflussen. Durch Einsatz von Beizinhibitor kann dies schon erreicht werden. Dadurch kann ebenfalls eine Senkung des Säureverbrauches und Verlängerung der Badstandzeiten für Beizbäder erreicht werden.

Durch Einsatz von Beizinhibitoren wird ebenfalls die Wasserstoffentwicklung beim Beizen reduziert, die sonst beim Angriff und Auflösen von Eisen stattfindet. Ebenfalls wird verhindert, dass Wasserstoff in das Metallgitter eindringt und es so zu Wasserstoffsprödigkeit des Werkstoffes kommen kann.

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