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ANWENDUNGS­VERFAHREN – DIE FÄRBUNG

Wir informieren Sie auf dieser Seite über die Färbung von Metall, eines der Anwendungsverfahren aus dem Bereich der Metall-Chemie. 

Für das Färben von Nirosta-Materialien können keine klassischen Brüniermittel, die für Stahl-/Eisen-Materialien Anwendung finden, eingesetzt werden.

Unsere Spezialprodukte orientieren sich nach

  • Magnetische Edelstähle >> Brün VA (oxidisches Verfahren)
    Auch geeignet für nickelfreie Nirosta-Stähle.
  • Nichtmagnetische Edelstähle (Martensite, Austenite) >> Brün VA OS 4020 (oxidisch sulfidisches Verfahren)
    Ist für einige magnetische Edelstähle ebenso anwendbar, vor allem für Martensite, die nach Umformung quasi als „Umklappmartensite“ vorliegen, die ferromagnetisch sind. Nicht geeignet für nickelfreie Nirosta-Stähle.

Ein spezieller Arbeitsablauf, ähnlich dem klassischen Stahlbrünieren, ist anzuwenden. Das Verfahren ist kein genormtes Verfahren im Gegensatz zum Stahlbrünieren. Ebenso sind entsprechende technische und sicherheitstechnische Voraussetzungen zu beachten. Vor dem Färben von Nirosta-Materialien müssen diese fettfrei und sauber sein. Als entsprechende Entfettungsmittel empfehlen wir unsere Alkalit-Produkte. Bei fast allen Oberflächen empfiehlt es sich, diese durch geeignete saure Beizen zu aktivieren. Es werden inhibierte und benetzte Spezialbeizen empfohlen. In Handanlagen ist ggf. auch der Einsatz von Salzsäurebeizen möglich. Meist werden aber Beizen auf Schwefelsäurebasis verwendet, vor allem im Automatenbetrieb.

Die Art des Materials und dessen vorangegangene mechanische Bearbeitung können sehr einflussreich auf das Färbeergebnis sein. Wir empfehlen, anhand bekannter Daten die Auswahl des einzusetzenden Produktes vorzunehmen und möglichst vor der Bearbeitung größerer Oberflächenmengen eine Musterbehandlung durchzuführen. 

Brün VA ist ein pulverförmiges Spezialsalz. Es wird in entsprechender Menge vorsichtig in Wasser gelöst und nach gutem Vermischen erhitzt. Die Arbeitstemperatur sollte bei 115 -120 °C im Siedepunkt liegen. Wichtig dabei ist, nicht nur die Temperatur zu erreichen, sondern das Sieden bei der angegebenen Solltemperatur zu gewährleisten. Es eignet sich zum gleichmäßigen Schwarzfärben von hochlegierten, rostfreien Edelstählen vorzugsweise für magnetische Edelstähle, teils nichtmagnetische und auch nickelfreie Nirostastähle. Die Arbeit erfolgt im Tauchverfahren.

Brün VA bildet gleichmäßige, tiefschwarze Oberflächen. Bei Verbundteilen mit Normalstahl können auch Stahlteile angleichend mitgefärbt werden. Die Schicht ist biegefest und bedingt abriebfest, jedoch abrasiv im Ultraschall und bei starker mechanischer Beanspruchung. Die Leitfähigkeit und magnetische Eigenschaften werden nicht beeinträchtigt. Sollte Brün VAnicht das erwünschte Ergebnis bringen, empfehlen wir Ihnen das Produkt Brün VA OS 4020 einzusetzen.

Brün VA OS 4020 ist ein hochalkalisches, pulverförmiges Produkt. Es wird vorsichtig in entsprechender Menge in Wasser gelöst und nach gutem Vermischen erhitzt. Man arbeitet im Tauchverfahren im Siedepunkt von 130 °C. Wichtig dabei ist, nicht nur die Temperatur zu erreichen, sondern das Sieden bei der angegebenen Solltemperatur zu gewährleisten. Es handelt sich um eine oxidisch-sulfidische Beschichtung. Brün VA OS 4020 eignet sich besonders gut zum Schwarzfärben von V4A, V2A-Materialien. d. h. von nichtmagnetischen Nirosta- Stählen. Auch können teils magnetische Edelstähle behandelt werden. Es wird eine gleichmäßige, tiefschwarze Oberfläche ausgebildet. 

Nicht geeignet ist Brün VA-OS 4020 für nickelfreie Nirosta-Stähle. Sollte Brün VA OS 4020 nicht das erwünschte Ergebnis bringen, so empfehlen wir Ihnen, das Produkt Brün VA. zu testen.

Durch die Notwendigkeit des Beizens in der Vorbehandlung können meist Maßtoleranzen verändert werden. Ebenso muss geprüft werden, ob ggf. eine Wärmebehandlung zum Austreiben evtl. eingedrungenem Wasserstoffs nötig ist. Die Schicht ist biege- und abriebfest, jedoch abrasiv im Ultraschall und bei starker mechanischer Beanspruchung. Je nach vorangegangener Beizintensität und Vorhandensein von Schleif- oder Strahlgutresten kann jedoch etwas schwarzer Abrieb vorhanden sein. Die Schichtstärke (bzw. die Schichttiefe) ist bis zu 1 Mikrometer stark. Die Leitfähigkeit und magnetischen Eigenschaften werden beim Färben nicht beeinträchtigt.

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